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Heft 146: Am Ende Inklusion? "Reform" der Kinder- und Jugendhilfe

2017 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titelseite Heft 146
  • Dezember 2017
  • 145 Seiten
  • EUR 15,00 / SFr
  • ISBN 3-89691-016-5
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Karin Böllert
SGB VIII-Reform
eine never ending story mit ungewissem Ausgang

Der intensiv diskutierte Reformprozess des SGB VIII ist gemessen an seinen umfänglichen Ansprüchen weitgehend gescheitert. Ob das, was als Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) von dem weitreichenden Reformvorhaben übrig geblieben ist, tatsächlich zu einer veränderten Rechtsgrundlage der Kinder- und Jugendhilfe wird, kann nicht abschließend prognostiziert werden. Unabhängig von dem Gesetzgebungsverfahren bleibt die Notwendigkeit einer Reform bestehen, die es gemeinsam mit den Fachverbänden für Menschen mit Behinderung und den Eingliederungshilfen gestaltet werden muss.

Heinz Müller
Welche Kinder- und Jugendhilfe in welcher Gesellschaft
Brauchen wir eine SGB VIII-Reform?

Wichtige Aspekte davon führt Heinz Müller weiter, wenn er fragt, ob wir überhaupt eine SGB VIII-Reform brauchen. Die Antwort könne nur positiv sein, wenn mit einer reformierten Kinder- und Jugendhilfe neue Instrumente zur Armutsprävention und ernst gemeinte Inklusion entwickelt werden.

Karl August Chassé, Hans Thiersch
"Es geht um Partizipation, um gemeinsame, partizipative Gestaltung des Alltags, der Lebenswelt"
Karl August Chassé im Gespräch mit Hans Thiersch

Hans Thiersch trauert der gescheiterten Reform nicht nach. Im Gespräch mit Karl August Chassé kritisiert er die deutliche Tendenz in den Novellierungsentwürfen, Hilfebedürftigkeit klassifikatorisch festzulegen. Das erscheint ihm fatal, stattdessen müsse sich die Jugendhilfe auf den Kern des KJHG konzentrieren, den Hilfeplan als kommunikative gemeinschaftliche Verhandlung anzulegen. Die Gesellschaft braucht insgesamt eine übergreifende Kinder- und Jugendpolitik. Die Jugendhilfe muss viel stärker deutlich machen, was sie mit angemessenen Ressourcen leisten könnte. Alltagsbildung als eigensinniger Bereich wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger.

Karl August Chassé
Kinderarmut als Kindeswohlgefährdung?

Dass dieser Alltag für eine zunehmende Zahl von Kindern und Jugendlichen und deren Familien durch Armut und dadurch bedingte Ausschließung von gesellschaftlichen Zugängen geprägt wird, darauf geht Karl August Chassé in seinem Beitrag ein. Er fragt, ob darin nicht eine weitere, besondere Kindeswohlgefährdung liege.

Kolja Fuchslocher, Holger Ziegler
Die regressive Reform der Kinder- und Jugendhilfe

Kolja Fuchslocher und Holger Ziegler kritisieren die regressiven Tendenzen in der Reformdiskussion. Am Beispiel der Teilhabekategorie machen sie deutlich, dass dieser progressiv notierte Begriff durchaus den Einstieg in eine regressive Umdefinition bieten kann und fragen nach den Bedingungen einer Partizipation, die Teilhabe und Selbstbestimmung als Aspekte sozialer und politischer Gerechtigkeit praktiziert.

Bettina Hünersdorf
Kinderrechte und Kinderschutz im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz
eine Kritik

Bettina Hünersdorf kritisiert das damit zusammen gehende Zerreißen sozialer Beziehungen insbesondere in prekären Lebenslagen und das Verkennen der Bedeutung struktureller Ungleichheitslagen. Leseprobe

Johannes Richter
Kinderschutz oder Kinderrechte?
Versuch, ein wenig Ordnung in eine aktuelle Debatte zu bringen

Johannes Richter diskutiert das Verhältnis von Kinderschutz und Kinderrechten an fünf zentralen Aspekten, die sich um die Konzeptualisierung von Kindheit und Teilhabe drehen. Die darin enthaltenen Spannungsverhältnisse lassen sich nicht einfach auflösen, aber sie lassen sich kritisch reflektieren und so bearbeitbar machen.

Timm Kunstreich
Plädoyer für die Abschaffung der Heimerziehung
vom Kinder- und Jugendhilferecht zu einem Kinder- und Jugendrecht

Im abschließenden Beitrag konkretisiert Timm Kunstreich seine Notate zur Heimerziehung aus Heft 129 zu einem Plädoyer zur Abschaffung eben in dieser Form institutionalisierte Ausschließung.

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