Zwischen Eigensinn und Sozialstaatlichkeit

Stützung von Selbsthilfe und Selbstorganisation älterer Migrant(inn)en
Abstract

Als ab 1955 Arbeitskräfte aus den südeuropäischen Ländern durch die Wirtschaft der Bundesrepublik angeworben wurden, gingen alle Beteiligten von einer vorübergehenden beruflichen Tätigkeit und einer Rotation als Remigration aus. Heute, knapp 35 Jahre nach dem Anwerbestopp (1973), erreichen immer mehr Angehörige der ersten Generation das Rentenalter und beabsichtigen gemeinsam mit ihren Familien auch ihren Lebensabend in Deutschland zu verbringen. Infolge der demografischen Entwicklungstendenzen, wonach auf der Basis einer mittleren Variante der Modellrechnungen die Zahl der 60-jährigen und älteren Menschen mit Migrationshintergrund sich bis 2030 im Vergleich zu heute fast verfünffachen soll, wird die Frage nach der Stellung dieser Bevölkerungsgruppe in der Gesellschaft immer drängender.