Zur Normalisierung der Mitleidsökonomie:
Abstract
Als ein Element der sich auch international herausbildenden neuen Armutspolitik analysiert der Artikel von Hannah Eberle und Fabian Kessl die verschiedenen Formen der sich seit 20 Jahren etablierenden Mitleidsökonomie in Deutschland. Sie unterscheiden dabei zwischen solchen Angeboten, die an institutionalisierte Akteure wie die Wohlfahrtsverbände angebunden sind, bspw. die Tafeln, und solchen, die eher selbstorganisiert und solidarisch organisiert sind. Der Artikel zeigt anhand empirischen Materials auf, wie sich die Lücken in der sozialstaatlichen Versorgung auswirken und wie diese von den Akteur:innen vor Ort interpretiert werden sowie die Entwicklungen von Kooperationsbeziehungen aber auch Abgrenzungsbewegungen dieser Angebote gegenüber (sozial-)staatlichen Institutionen.