Zur (Neu)Ordnung des Familialen

Abstract

Idee des Beitrages ist es, die 'Familie' als Bestandteil sozialer Ordnung vor dem Hintergrund gegenwärtiger neoliberaler bzw. neosozialer Restrukturierungen des Sozialstaates in den Blick zu nehmen. Mit dem Abbau bislang öffentlich garantierter Versorgungs- und Unterstützungsleistungen finden derzeit tiefgreifende Beschneidungen sozialstaatlicher Errungenschaften statt. Die Forderung eigenverantwortlicher, individueller Lebensgestaltung geht einher mit einer zunehmenden Privatisierung sozialer Risiken. Dabei rückt die 'Familie' als Ort des Privaten und der Solidarität wieder vermehrt ins Zentrum sozialpolitischer und sozialstaatlicher Aufmerksamkeit. Für eine Untersuchung aktueller Transformationen von Gesellschaftlichkeit wird im Folgenden auf die im Kontext der Analysen von Gouvernementalitäten stehende genealogische Untersuchung Die Ordnung der Familie von Jacques Donzelot zurückgegriffen, um Deutungen aktueller sozialpolitischer und gesellschaftlicher Prozesse einer neuen Re-Familialisierung vorzunehmen.