Zu den Widersprüchen (in) der Offenen Arbeit und Sozialdiakonischen Jugendarbeit in der DDR

Abstract

Eine Diskussion Offener Arbeit und Sozialdiakonischer Jugendarbeit in der DDR ist im Dualismus gegenwärtiger Geschichtsdiskurse gebrochen, denn die Kirche und ihre Arbeitszweige gelten dabei stets als Gegenentwurf zur totalitär verfassten DDR-Diktatur. Dadurch verlieren sich die Widersprüche des Alltäglichen und umkämpfter Positionen. Sie vereinheitlichen sich zu einer Erzählung der Geschichte Offener Arbeit und sozialdiakonischer Jugendarbeit als einer Erfahrungsgeschichte von Repression und Opposition. Ausgehend von biografischen Erfahrungen skizziert der Beitrag eben diese Widersprüche und umkämpften Positionen Offener Arbeit / Sozialdiakonischer Jugendarbeit in der DDR. Die damit verbundenen Konflikte werden als Ausdruck eines hegemonialen Ringens um Strukturen und Inhalte der damaligen Kirche verstanden. Der kirchliche Raum zirkuliert dabei zwischen den Möglichkeiten von Selbstbestimmung und den Effekten einer Passivierung.