Zerriebene Genugtuung zwischen ignoriertem systemischem Unrecht und überkontrollierter Fondsumsetzung
zur Rehabilitierung ehemaliger Heimkinder in Deutschland
Abstract
Peter Schruth resümiert aus der Perspektive des Obudsmanns die Folgen der Zerschlagung wirksamer Beteiligungsstrukturen im Rahmen des politisch inszenierten Runden Tisches Heimerziehung, der die Folgen totaler Heimerziehung in der BRD ebenso wie in der DDR aufarbeiten sollte, den an anderer Stelle wiederholt Manfred Kappeler (z.B. 2020) kritisch reflektiert hat, und spricht insofern statt von einer Entschädigung der Opfer von einer zerriebenen Genugtuung. Deutlich wird dabei, dass solche inszenierte Partizipation wie der Runde Tisch auch die herrschaftliche Okkupation von Aufarbeitung betreiben kann. Er zeigt aber gleichzeitig am Beispiel Berlin, dass Aufarbeitung gegen einen solchen Trend dennoch gelingen kann.