Wohn-Ort als pädagogischer Raum

Raumsoziologische Überlegungen zu 'Wohnen' innerhalb des sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnens
Abstract

Im theoretischen und politischen Diskurs um (Sozial-)Raumorientierung wird die Kategorie Raum auch innerhalb der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik intensiv thematisiert. Dies hat zu einer Änderung der Blickrichtung vom Fall zum Feld geführt (Fritsche/Lingg/Reutlinger 2010: 11). Zutreffend ist dies für Analysen des öffentlichen und städtischen Raums sowie sozialpädagogischer Angebote wie der offenen Jugendarbeit (vgl. u.a. Deinet 1990, 2009; Köngeter/Cloos 2010); für wohnbezogene Angebote muss diese Aussage jedoch relativiert werden: Raum - auch im Sinne von Wohnraum - wird hier nur am Rande zum Gegenstand theoretischer Überlegungen. Im Kontext der theoretisch-fachlichen Auseinandersetzung zur Heimerziehung gilt die Alltagsorganisation als wesentliches pädagogisches Moment (vgl. Freigang 2004; Grunwald/Thiersch 2011), die auch wohnbezogene Aspekte mit einbezieht. An einer dezidierten empirischen bzw. theoretischen Analyse von Wohnen im pädagogischen Zusammenhang mangelt es jedoch auch hier. Eine Ausnahme stellen die Auseinandersetzung Winklers (vgl. 1999) mit dem Ortshandeln dar, das er als ein konstitutives Element der Heimerziehung ansieht.