Wie die Schattenökonomie Jugendliche auffängt, die in Maßnahmen der Jugendberufshilfe gescheitert sind

Abstract

Aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven werfen die beiden Miniaturen von Michael May und Frank Jäger den Blick auf heute vorherrschende Armutsverhältnisse und deren sozialstaatliche Bearbeitung: Einmal aus Sicht von Jugendlichen und Jungerwachsenen, aus „bildungsfernen“ Familien, die sich in der Schattenökonomie verdingen, aber hier – unter ausbeuterischen Verhältnissen – die Anerkennung erfahren, die sie sonst weder im privaten, noch im institutionellen Umfeld bekommen (Michael May). Zum zweiten aus der Perspektive von sozialen Bewegungen und Initiativen auf die Historie und Dramaturgie der Gesetzesänderungen im SGB II (Frank Jäger von Tacheles e.V.), die fundiert kritisieren, dass es sich bei der Einführung des Bürgergeldes mitnichten um einen Paradigmenwechsel in der Gewährung von Grundsicherungsleistungen, sondern um rein rhetorische Modernisierung handelt.