Vom Klassenkompromiss zur klassenlosen Staatsbürgergesellschaft?
Abstract
Vor dem Hintergrund einer historischen Rekonstruktion der Entwicklung von einer staatsbürgerlichen Inklusionspolitik in Form eines sozialstaatlichen Klassenkompromisses, hin zu einer inklusiven Konkurrenzgesellschaft und deren sozialstaatlicher Idealisierung, wird aufgewiesen, wie das, was zunächst ganz banal die Möglichkeit einer lohnabhängigen Erwerbsarbeit war, nun theoretisch zu einem Gerechtigkeitsdiskurs der Befähigung zur gerechten Teilhabe fortentwickelt wird. Beleuchtet werden die mit dem aktivierenden Prinzip der neuen sozialstaatlichen Orientierung verbundenen Spannungsverhältnisse an den vom Leitbild der Inklusion und der damit verbundenen Propagierung von Diversity ausgehenden organisationellen Anforderungen sowohl an Kindertagesstätten und Erziehungshilfen wie auch an das Schulsystem.