Sprachkritik in der Sozialen Arbeit

Abstract

Manche Sprachforscher haben die auf den ersten Blick so plausibel erscheinende uralte Sichtweise, dass Denken dem Sprechen vorgelagert sei, übernommen: Danach erfolgt die entscheidende Weichenstellung im Denken, dass sich dann im gesprochenen bzw. geschriebenen Wort, in der Form meiner Sprache äußert und sich schließlich in meinem Handeln materialisiert. Linguisten bezeichneten diese Ableitungsschemata als Ausdruck einer naiven mechanistischen Sichtweise: Nicht auf die Selbstverständlichkeit, dass Denken sich im Sprechen und Schreiben, in Worten, äußert komme es an. Das sei nur der Modus der Weitergabe dessen, was in Gedanken/im Denken als Vor-Gedachtes schon formuliert sei und nur noch geäußert, also gesagt bzw. geschrieben werden müsse, sondern darauf, dass mein Sprechen und meine Sprache, schon in den Gedanken/ in das Denken selbst eingehe, seinen Inhalt und seine Form mitbestimme. Dem schließe ich mich an und versuche, den Zusammenhang von Denken/Gedanken, Sprache/Sprechen und Handeln dialektisch weiterzudenken.

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