Soziale Arbeit und Anerkennung

Überlegungen zu einer gerechtigkeitsorientierten Konsolidierung von Disziplin und Profession
Abstract

Handlungsfähigkeit, Selbstachtung, Selbstwirksamkeit, Autonomie - diese Gehalte Sozialer Arbeit sind assoziiert mit dem Begriff Anerkennung. In intersubjektiven Beziehungen, bezogen auf materielle, soziale und politische Zugangsmöglichkeiten, gesellschaftlichen Status, Gruppendifferenzen, Zugehörigkeiten und im Recht gilt Anerkennung als wesentlicher Aspekt der Wohlfahrtsproduktion. Gerechtigkeitstheoretisch lässt sich mit diesem Begriff die Positionierung der Akteure in der gesellschaftlichen Statushierarchie der Anerkennung in den Blick nehmen und fragen, ob ihnen als gleichrangigen Gesellschaftsmitgliedern egalitäre Teilhabe und Teilnahme - partizipatorischen Parität - zugestanden wird, oder ob sie im Gegenteil benachteiligt und durch institutionalisierte kulturelle Wertmuster daran gehindert werden, als Gleichberechtigte am Gesellschaftsleben teilzunehmen (Fraser 2003: 45).