Soziale Arbeit im Post-Wohlfahrtsstaat

Bewahrer oder Totengräber des Rehabilitationsideals?
Abstract

Der Artikel setzt sich mit dem Phänomen auseinander, dass die 'wohlfahrtstaatliche' Institution Soziale Arbeit im Kontext einer 'post-wohlfahrtstaatlichen' Neugestaltung des Feldes der Kriminalitätskontrolle keinesfalls substanziell an Bedeutung verloren hat. Soziale Arbeit lässt sich dabei - so die These - weder einfach als wohlfahrtsstaatliches Relikt verstehen, dass einer von der Idee des Sozialen abgewandten Entwicklung zu trotzen vermag, noch hat Soziale Arbeit ihre rehabilitative Orientierung und Funktion als 'people-changing' Agentur aufgegeben. Die Dynamiken im Feld der Kriminalitätskontrolle sind komplexer, als die Debatten um ein post-soziales punitives Risikomanagement oft nahe legen: Soziale Arbeit lässt sich dabei weniger als Antipode sondern vielmehr als produktiver Träger der gegenwärtigen Umgestaltungen des wohlfahrts- und kriminalstaatlichen Arrangements verstehen.