Schule und Jugendhilfe - Aspekte einer gestörten Beziehung
Abstract
Die nachfolgenden Überlegungen beziehen sich auf ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das vom Frankfurter Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Institut für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie Frankfurt durchgeführt wird. In einer Reihe ausgewählter, recht aufwendiger Einzelfalluntersuchungen werden die Konfliktgeschichten nicht beschulbarer Kinder und Jugendlicher analysiert. Zentrale Annahme der Studie ist, dass die Beziehungen dieser Jugendlichen mit den Institutionen von Schule und Jugendhilfe deshalb regelmäßig zu Macht-Ohnmacht-Konflikten eskalieren, weil diese Jugendlichen sehr gewaltsam ihre inneren Beziehungsmuster reinszenieren und die Institutionen darauf ihrerseits so reagieren, dass die unbewussten Erwartungen und Strategien der Jugendlichen bestätigt und verstärkt werden. Das Projekt fragt also nach den individuellen und institutionellen Bedingungen solcher unbewussten Verstrickungen in den Konfliktgeschichten zwischen den Jugendlichen und Schule und Jugendhilfe.