(Re)produktion von (Un)Ordnung im öffentlichen Raum
Abstract
Im vorliegenden Beitrag wird eine raum(re)produktionsthoretische Analyse fachlicher Praxis in der Sozialen Arbeit vorgestellt. Dabei fokussieren wir Soziale Arbeit als Akteurin im Prozess der Bearbeitung und Herstellung öffentlicher Ordnung im Kontext großstädtischer Stadtteilentwicklung. Unsere Argumentation basiert auf empirischen Befunden, die wir im Essener Forschungsprojekt Urbane Raum(re)produktion Sozialer Arbeit im Rahmen ethnographischer Untersuchungen gewonnen haben. Von einer praxeologischen Position aus erweisen sich Ordnungsprozesse im öffentlichen Raum als Prozesse der Sichtbar- und Unsichtbarmachung von Adressat_innen fachlicher Angebote in der Sozialen Arbeit dar. Diese realisieren sich u.a. als Exklusion von Zielgruppen aus dem öffentlichen Raum oder als Bereitstellung von Schutzräumen für diese Gruppen. Der Beitrag diskutiert diese Prozesse als unterbelichtete Seite (sozial)raumorientierter Ansätze in der Sozialen Arbeit.