Religionslosigkeit, Fundamentalismus und radikale Weltliebe
Abstract
Das Religiöse, so die These im folgenden Beitrag, thematisiert einen Umgang mit dem Unverfügbaren und steht damit im Widerspruch zur okzidentalen Kultur der Verfügbarmachung und Verdinglichung. Dabei erleben wir, dass religiöse Menschen sich gegen diese Verfügungsideologie wehren. Schauen wir religionsvergleichend auf das Phänomen des Religiösen, insbesondere auf die mystischen Traditionen verschiedener religiösen Traditionen, dann fällt das radikale Moment von Religiosität auf. Der Fundamentalismus bezieht sich auf eigenartige Weise auf dieses radikale Potential, aber so, dass es gleichzeitig das Unverfügbare wieder verfügbar zu machen trachtet und auf diese Weise auslöscht. Dabei kann gerade die religiöse Radikalität dazu beitragen, die Welt in ihrer Unverfügbarkeit radikal zu lieben.