Reflexivität als Denkmodell und Perspektive in den Sozialwissenschaften
Abstract
Der Beitrag diskutiert drei etablierte Begriffsbestimmungen: Reflexivität als Steuerung und Optimierung von Handeln; als Analyse der wissenschaftlichen Produktionsbedingungen, als Analysen des methodischen Vorgehens und der Methodenperfektion. Dagegen wird Reflexivität umfassende theoretische Perspektive entwickelt: als Analysen der Bedingungen der Möglichkeit eines Phänomens. Unter kritischer Reflexivität wird die Analyse der herrschaftlichen Verfasstheit aller Interaktionen, Situationen, Institutionen bis hin zu zentralen Vergesellschaftungsformen einer Produktionsweise verstanden. Die abstrakten und theoretischen Bestimmung wird konkretisiert mit Darstellungen von Regeln eines (intellektuellen) Verstehens durch Analyse von Arbeitsbündnissen zwischen Forschungsmaterial und Interpretinnen.