Reflektierte Subjektivität als Programm einer professionellen Kultur Sozialer Arbeit
Abstract
In dem Beitrag wird die These begründet, dass reflektierte Subjektivität ein sowohl missachteter als auch missbrauchter Aspekt in den gegenwärtigen Wandlungsprozessen professioneller Sozialer Arbeit darstellt. Zwar stellt Subjektivität und deren Reflexion in den Methoden Sozialer Arbeit schon immer einen grundlegenden Bestandteil dar (Supervision, etc.) und ist obendrein auch keine unbekannte Größe in den gängigen Professionalisierungstheorien. Aber das Konzept der reflektierten Subjektivität ist im Zusammenhang der Dimensionen von subjektivierendem Arbeitshandeln und implizitem Wissen noch immer nicht in den sozialarbeiterischen Handlungstheorien systematisch konzeptionalisiert worden. Zudem wird reflektierte Subjektivität in den aktuellen Objektivierungsparadigmen des New Professionalism konterkariert, in dem diese Paradigmen im Rahmen der Ökonomisierung des Sozialen den Prozess eines intendierten Selbstzwangs zur technologischen Selbstobjektivierung fordern. Insofern gilt es, das Konzept der reflektierten Subjektivität gerade auf diesen beiden Ebenen neu zu reflektieren und als ein zentrales Programm einer professionellen Kultur Sozialer Arbeit zu formulieren.