Populistische Pädagogik und das Unbehagen in der punitiven Kultur
Abstract
Wer über einen Begriff von Strafe (als Leidzufügung, Unterwerfung, eliminatorische Ausschließung, Demonstration von Überlegenheit, Darstellung von Herrschaft) und einem Begriff von Disziplinierung (in der ganzen Palette ihrer Techniken) verfügt, kann keine Legitimation von Zwang konstruieren. Als Beitrag für eine wissenschaftliche Kontroverse wird eine Aktualisierung des Wissens über Strafe und Disziplinierung gewählt. Dieses Wissen kann nur zur Kontrolle der Benutzung von Zwangsmitteln verwendet werden. Wissen über Strafe und Disziplinierung stellt eine Ressource für die Weiterentwicklung des noch vorhandenen praktischen und theoretischen Unbehagens in der punitiven Kultur dar. Professionalisierung von Zwangselementen ist nicht nur ein logischer Widerspruch: diese Rationalisierung entgrenzt den Zwang und ermächtigt zu seiner Nutzung.