PISA - Einige offene Fragen zur OECD-Bildungspolitik

Abstract

Der Beitrag thematisiert die PISA-Studie in ihrem Kontext der von der OECD verfolgten Politik zur Umstrukturierung des Bildungswesens. Zielrichtung und Instrumente der OECD-Bildungspolitik werden beleuchtet, da diese in ihren zentralen Orientierungen auch für die Restrukturierung des deutschen Bildungswesens von Bedeutung sind - von der deutschen öffentlichen (und gewerkschaftlichen) Diskussion aber aktuell nicht beachtet werden. Darüber hinaus wird die Rolle der OECD in der globalen Politik untersucht, was in der Feststellung ihrer Entwicklung vom Forum und Katalysator zum politischen Akteur und Träger eines so genannten new consensus in educational policy mündet. Diese mit Wettbewerb und Output-Steuerung einhergehende Entwicklung bedeutet zugleich auch eine verschobenen Akzentuierung von Zielen des Bildungswesens: Effizienzorientierung und Fokussierung auf das Kerngeschäft von Bildungsinstitutionen werden immer beherrschender. Alternativen zu einem marktvermittelten oder staatsbürokratischen Bildungswesen können sich - so schließlich die These - erfolgreich nur entfalten im Kontext einer alternativen Perspektive für alle öffentlichen Dienste.