Partizipation als Arbeitsprinzip
Abstract
Lange hieß es überwiegend und manchmal hört man es heute noch: Paulo Freire ist gut für die Dritte Welt, aber er passt nicht in unsere Erste Welt. Michael May und Timm Kunstreich halten das für eine Ausrede, um sich vor den radikalen, d.h. an die Wurzeln gehenden Konsequenzen zu drücken. Insbesondere das professionelle Selbstverständnis wird herausgefordert. Das Handlungskonzept von Kodierung und Dekodierung steht im deutlichen Gegensatz zur Praxis klinischer Diagnostik. bzw. im Konflikt mit derartigen Objektivierungen. Die beiden Autoren haben ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Umsetzung der problemformulierenden Methodik in Ihrem Text zu einem Ansatz partizipativem Handelns gebündelt, um zu zeigen, dass Paulo Freire außerordentlich aktuell ist.