Pädagogik des Sozialen als transversale Selbstregulierung

ein Versuch, lebendige Arbeit und Transversalität zusammen zu denken
Abstract

Wie eine mögliche Praxis derart verstandener Handlungsalternativen als erlebter Freiheit aussehen könnte, untersucht Timm Kunstreich auf der Grundlage eines Fallbeispiels. 'Marias Bericht' dient ihm als Beispiel, die Idee einer transversalen Selbstregulierung als Perspektive einer Pädagogik des Sozialen zu verdeutlichen. Zentraler Ausgangspunkt hierfür ist die Vorstellung einer 'relationalen Individualität' und ihrer Verknüpfung mit den Alltagspraxen von transversalen Sozialitäten. Entwickeln sich diese in den sie realisierenden Aktivitäten, treten außerdem Bildungsprozesse in den Vordergrund, die sich im Handgemenge des Alltäglichen formen und ohne Vermittler auskommen. In diesem Kontext entwicklt sich Subjektivität immer in Relation zu anderen. Im Bild einer Dialektik von toter und lebendiger Arbeit umreißt Timm Kunstreich das Lebendige einer Subjektgruppe (lebendige Arbeit) und die Unterwerfung der Objektgruppe (tote Arbeit) als Pole, zwischen denen Transversalität oszilliert. Eine hierbei entstehende Aufwertung von Subjektivität betont deren unterschiedliche Vielfalt und zeichnet gleichzeitig den Gegensatz zu Vertikalität und Horizontalität. Was vertikal oder horizontal von Bedeutung ist, bestimmen die am Begegnungsmoment Beteiligten selbst. Das Ausbalancieren hiermit verknüpfter Konflikte und Widersprüche müssen die Subjekte aktiv gestalten und können so als Weise einer 'Bildung des Sozialen und Bildung am Sozialen' verstanden werden.