Ombudschaften in der Kinder- und Jugendhilfe: Ansprüche und uneingelöste Versprechen.

Ein (selbst)kritischer Blick
Abstract

Björn Redmann und Tilman Lutz zeichnen die Geschichte der Ombudschaft nach und verbinden damit Hoffnungen auf eine Verbesserung der Machtungleichgewichte in der Jugendhilfe. Einige Länder haben das Gesetz schon ratifiziert, aber die Möglichkeit der Klage abgeschafft, womit die Ombudschaft an Biss verliert. Ombudschaften machen in ihrer Sicht nur Sinn, wenn sie auch Strukturen verändern können und nicht nur Einzelfälle bearbeiten oder gar nur beraten. Sie verweisen hier auf Hannah Arendts Position, dass solche Probleme nur außerhalb des Systems bearbeitet werden können, das System aber Orte und Zeiten bereitstellen sollte. Bilanzierend leistet Ombudschaft kaum strukturelle Veränderung, kaum nachhaltige Ermutigung, trägt wenig zur konflikthaften Zuspitzung bei, ist permanent an ihren Kapazitätsgrenzen und sorgt häufig für Enttäuschung, weil sie ihren eigenen Ansprüchen nicht genügt.