Kritik als Haltung?!

(Un)Möglichkeiten kritischen Denkens im erziehungswissenschaftlichen Studium unter Bologna
Abstract

Zentraler Ausgangspunkt des hier vorliegenden Artikels ist das Unbehagen daran, dass die curricular festgelegten Ziele des BachelorStudiums im Kernfach Erziehungswissenschaft in einem Spannungsverhältnis zu den aktuellen Studienbedingungen stehen. Das Unbehagen besteht vor allem darin, dass curricular eingefordert wird, das Studium solle zur kritischen Einordnung der wissenschaftlichen Erkenntnisse befähigen , ohne jedoch über die dafür notwendigen Lehr- und Lernformen zu diskutieren. Zudem bleibt im Curriculum unbestimmt, was mit der kritischen Einordnung gemeint ist, welche Ziele sie verfolgt und wie diese erlernt werden kann. Damit Kritik nicht zu einem leeren Leitbegriff wird, möchten wir zunächst nach der erziehungswissenschaftlichen Begründung von Kritik fragen, um die Notwendigkeit der Herausbildung einer kritischen Haltung innerhalb des erziehungswissenschaftlichen Studiums zu verdeutlichen. Daraufhin wird in Rückgriff auf Michele Foucault ein spezifisches Verständnis einer kritischen Haltung entwickelt. Daraus ergibt sich für uns als Konsequenz, mögliche Formen der Aneignung einer kritischen Haltung im Studium und in universitären Räumen allgemein zu diskutieren.