Internationale Solidarität mit Zukunft?

Abstract

Das katastrophale Scheitern der realsozialistischen Systeme liefert wieder einmal einen Anlass, die Möglichkeit bzw. Wünschbarkeit von Utopie in Bausch und Bogen zu verwerfen, indem ihr dieses Scheitern angelastet wird. Solchen Argumentationen kann ein an Bloch orientierter Begriff von Utopie entgegen gehalten werden, der gleichzeitig von der Vergewisserung über das Vorhandene und der Auslotung verbleibender Spielräume gekennzeichnet ist. Im Zentrum der Überlegungen des vorliegenden Beitrags steht die Bedeutung der Solidarität als einer auch vom Gefühl geleiteten Haltung bzw. Handlungsform für die (internationale) Verwirklichung von Zielen eines (über)lebensnotwendigen rigorosen Humanismus und Universalismus. Vor dem Hintergrund aus diesen Überlegungen abgeleiteter Anforderungen wird exemplarisch ein aktuelles Dokument zur deutschen Afrikapolitik kritisch in den Blick genommen.