Ich konnte nicht länger schweigen, aber wer wird mir glauben?
Über die Traumatisierungen ehemaliger Heimkinder
Abstract
Immer wieder werden Frauen und Männer, die vor Jahrzehnten als Kinder und Jugendliche in Heimen der Jugendhilfe misshandelt und gedemütigt wurden, und heute über diese Erfahrungen zu reden beginnen, gefragt, warum sie denn erst jetzt darüber sprechen. Oft schwingt in dieser Frage im Unterton ein Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Berichteten mit. In diesem Beitrag geht es um das Schweigen und das Reden von Menschen, die in Einrichtungen der Jugendhilfe traumatisiert wurden und um die vorbehaltlose Anerkennung des lange Verschwiegenen, als einer unabdingbaren Vorraussetzung für das Zu-Hören der Menschen, die verstehen und unterstützen wollen aber auch derjenigen, die heute für dieses Leiden in der Verantwortung stehen.