Herrschaftsverhältnisse

Zusammenhänge von Klassenherrschaft, Sexismus, Rassismus
Abstract

ilvia Kontos Beitrag zielt auf den 'Eigensinn des Reproduktionsbereichs' in der Absicht, einen 'Begriff vom Ineinander des Unvereinbaren' zu diskutieren. In vier Etappen wird der Kontext von Klassenherrschaft, Sexismus und Rassismus abgeschritten und die darin eingelassen Herrschaftsverhältnisse diskursiv aufgezeigt. In den Blick genommen wird erstens eine historische Genese des feministischen Post-68er-Diskurses und dessen einzelne Etappen, zweitens eine konzise Rezeptionsgeschichte feministisches Theoriearbeit (u.a. Hegemonie-, Regulationstheorie), die sich im Kern des Eigensinns von Reproduktionsarbeit vergewissert und eine Kritik am Subjektbegriff impliziert. Die 'Interferenz' von Herrschaftsverhältnissen ist damit ebenso adressiert wie das 'Problem einer übergreifenden Perspektive'. Im Zentrum jedoch steht drittens - historisch und tagespolitisch (Me-Too-Bewegung) grundiert - die Reflexion feministischer Begrifflichkeiten und theoretischer Zusammenhänge sowohl in der Arena der Politik als auch im Diskurs des Feminismus selbst. Die in Politik und Theorie aufscheinende Widersprüchlichkeit und Unschärfe von Geschlechterpolitik nimmt Kontos abschließend zum Anlass, eine strukturell neue Bündnispolitik einzuklagen.