Geschlossene Heimerziehung in Deutschland vor und nach der Wende

Ein Kommentar zur Wiederkehr des Selben
Abstract

Seit der Abschaffung der geschlossenen Heimerziehung in den achtziger Jahren hat es unter der fachlichen Leitlinie der Lebensweltorientierung viele erfolgreiche Versuche gegeben, mit den besonders schwierigen Kindern ohne geschlossene Heime umzugehen. Dieser Verzicht auf die geschlossenen Heime wurde damit begründet, dass ein Abgleiten dieser Einrichtungen in autoritäre Asyle fast unvermeidlich erscheint, selbst, wenn ihre Protagonisten das nicht beabsichtigt haben. Die jetzt bekannt gewordenen repressiven und autoritären Zustände in der brandenburgischen Einrichtung zeigen das erneut. Doch was ist heute anders? Warum werden geschlossenen Heime der BRD vor der Wende und der DDR heute einmütig verurteilt, während bei den derzeit existierenden Einrichtungen die Beweislast umgekehrt ist?