Formen des Selbstkategorisieren
Abstract
Michael Mays Text vervollständigt die durch den Workshop initiierten Beiträge. Er sucht einen Analyserahmen für verschiedene Formen eines Selbstkategorisierens zu entwickeln. Dabei setzt er sich kritisch mit den Konzepten von persönlicher und sozialer Identität auseinander, wie sie sowohl von Goffman als auch Theorien der Selbstkategorisierung in ihrem Verhältnis zueinander untersucht werden. Dem setzt er im Anschluss an Mead und Erkenntnisse mikroanalytischer Untersuchungen (frühkindlicher) Interaktionsprozesse eine Differenzierung unterschiedliche Formen der Repräsentation eines Selbst entgegen. Vor diesem Hintergrund formuliert er die Hypothese, dass ein Kategorisieren von sich selbst und anderen vor allem dann zum Tragen kommt, wenn eine Kooperation mit diesen sich als problematisch erweist. Im Anschluss an Lorenzers Unterscheidung verschiedener Interaktionsformen postuliert er weitere Prädispositionen im Hinblick auf ein (Selbst-)Kategorisieren und greift dabei Überlegungen Horkheimer/Adornos zu einem Ticket-Denken und Henri Lefebvres Begriff von gesellschaftlichen Repräsentationen auf.