Festivalisierte Problembearbeitung
Abstract
Vor 12 Jahren attestierte Stefan Lanz in seinem Beitrag in den Widersprüchen jenen stadtentwicklungspolitischen Programmen, die sich gegen die soziale Polarisierung in Städten richteten (vor allem im Rahmen der Städtebauförderung und des Bund-Länder Programms Soziale Stadt) eine Problemverschiebung auf die Ebene der Stadtteile (vgl. Lanz 2000). Sie zeichneten sich unter anderem durch eine hegemoniale Repräsentation aus, die benachteiligte Quartiere durch ihre Abweichung von der Mehrheitsgesellschaft definiert (Lanz 2000: 41). Als Reaktion auf eine drohende Abwärtsspirale entwickelten Kommunen eine Angebotspolitik für Mittelschichten (ebd.: 41). Von Instrumentarien, die eine Verdrängung ärmerer BewohnerInnen verhindern sollen, sei in der Folge keine Rede mehr. Wenige Jahre später wurde in Hamburg-Wilhelmsburg ein anderes Stadtentwicklungsprogramm zum Einsatz gebracht, das sich nur auf den ersten Blick stark von den Programmen der Sozialen Stadt unterscheidet.