Essentialisierung und Etikettierung
Abstract
Lag der Fokus der Beiträge bis hierhin auf Fragen widersprüchlicher bis unmöglicher Alltagserfahrungen, so gelangt im Artikel von Jonathan Kufner-Eger, Essentialisierung und Etikettierung. Kritik der Ausschließung von `Schwierigen´ und anti-essentialistische Überlegungen das Verhältnis von Begriff und Gegenstand in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Dichotomisierende Zweiteilungen von bspw. Normal und Abweichend, von In- und Ausländer, sind nicht der Natur entnommene Tatbestände, sondern, im Gegenteil, gesellschaftlich und interessiert zur Verfügung gestellte Etiketten, also zuallererst Abstraktionen zu einem bestimmten Zweck. Dagegen hält der Autor die Notwendigkeit hoch, von den Bedeutungen her, die das Gegenüber sich und seiner Handlungen beimisst, immer wieder neu nach Möglichkeiten des Verstehens und der Verständigung zu suchen.