Eine Alternative zum lohnarbeitsbezogenen Sozialstaat
Abstract
Die vom links-netz vorgestellten Überlegungen zu einer Politik des Sozialen zielt auf den Ausbau einer umfassenden sozialen Infrastruktur als Alternative zum lohnarbeitsbezogenen Sozialstaat ab. Diese Diskussion ist nicht neu, sondern reicht bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. In Gang gesetzt wurde sie nicht zuletzt im Zusammenhang der Erwerbslosen- und Teilen der Frauenbewegung (vgl. Krebs/Rein 2000, Kunstreich 1999). Weder der Zeitpunkt noch politisch-soziale Zusammenhang sind zufällig. Hintergrund ist die damals manifest gewordene Krise des Fordismus und der Beginn der neoliberalen Restrukturierungsoffensive, mit der das goldene Zeitalter des Fordismus zu Ende ging und der Traum immerwährender Prosperität (Lutz 1984) ausgeträumt war. Es ist kein Zufall, dass sich das Nachdenken über ganz andere Formen der gesellschaftlichen Arbeit und der Vergesellschaftung am ehesten jenseits der etablierten Institutionen, der Verbände, Sozialbürokratien und Parteien sowie jenseits vorherrschender sozialwissenschaftlicher Theoriediskussionen entwickeln konnte.