Eigensinnige Arbeit an Herrschaft
Oder: Soziale Arbeit ist (nicht zwingend) identisch mit dem, was Sozialarbeiterinnen tun
Abstract
Der Autor thematisiert Praktiken, die Sozialarbeiter*innen im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit Widersprüchen und Konflikten im beruflichen Alltag entwickeln, als Eigensinnige Arbeit an Herrschaft. Sozialarbeiter*innen auf der Ebene ihres beruflichen Alltags sind Zeitzeug*innen und historische, eigensinnig handelnde Akteur*innen wohlfahrtsstaatlicher Transformation. Ohne die dunkle Seite des Eigensinns zu ignorieren, versteht er Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter als Handelnde, die in ihrer Arbeit am Sozialen gegen institutionelle Zumutungen (situativ) Abstand und Spielräume gewinnen. Zumutungen für einen Augenblick auf Abstand bringen zu können, wird nicht selten als eine wichtige Voraussetzung für das Mitmachen erfahren.