Die Auflösung des öffentlichen Raumes?

Abstract

Dieses Papier untersucht das wechselhafte Schicksal des öffentlichen Raumes während der letzten beiden Jahrzehnte. Es beschäftigt sich zunächst mit dem Problem, wie wir über Globalisierung als einen Kontext dieser Änderungen nachdenken. Dann stellt es sich die Frage, wie unterschiedliche Aspekte des öffentlichen Raumes - verstanden als öffentliches Interesse, als öffentliche Dienstleistungen und als Öffentlichkeit im Sinne von kollektiver Identität - Auflösungsprozessen ausgesetzt sind. Ich vertrete die Auffassung, dass eine ganze Anzahl von Vorgängen an dieser Auflösung gemeinsam beteiligt waren: Hierzu zählen insbesondere Bestrebungen, öffentliche Dienstleistungen zu privatisieren und warenförmig zu ökonomisieren. Damit verwoben waren und sind Versuche, den öffentlichen Raum im allgemeinen zu entstaatlichen und entpolitisieren. Eine genaue Betrachtung dieser Prozesse offenbart, dass diese nicht durchgängig erfolgreich gewesen sind - sondern auf Widerstände, Ablehnungen und Kompromisse gestoßen sind, so dass sie sich im Ergebnis (bis jetzt) nicht mit der antizipierten Welt neoliberaler Wunschvorstellungen decken.