Der mystische Hintergrund extrem rechter Politik in Ungarn
Abstract
Im Gespräch mit Alban Knecht und Jörg Kress, diskutiert Magdalena Marsovszky den ideologischen Hintergrund der extrem rechten Politik in Ungarn. Als die Fidesz, die Partei Orbans, in einer Koalition mit den ungarischen Christdemokraten an die Macht kam, habe eine ihrer ersten Taten darin bestanden, das Staatsbürgerschaftsgesetz im Sinne eines ‚gattungserhaltenden Ahnenrechts‘ umzugestalten. Begründung fand das in der Vorstellung einer ‚Einheit des Volkstums der Magyaren‘, das auch ungarische Minderheiten in den Nachbarländern umfasse. Selbst offizielle Dokumente stützten sich auf eine esoterische und mythische Idee der ‚Kronenlehre‘, die angeblich ein abgegrenztes ungarisches Volk definiere. Diese Ideologie stelle die Grundlage für eine unmenschliche Ausgrenzung von Minderheiten wie den Roma und Migrant:innen dar, aber auch die Basis für antisemitischer Propaganda und eine Verneinung der Menschenrechte.