Das Pradigma von Intersektionalität und das Erbe eines kritisch-reproduktionstheoretisch orientierten Forschens in der Tradition von Marx

Abstract

Das Paradigma von Intersektionalität beansprucht fortwährend für neue mögliche Auslassungen, Entnennungen und Exklusionen sensibel zu bleiben (Lutz et al. 2010: 12) und so bisherige blind spots als analytische Ressource zu nutzen (Walgenbach 2010: 254). Diesbezüglich soll es in diesem Beitrag jedoch nicht darum gehen, eine weitere neue Intersektionalität zu den bisher schon beforschten hinzuzufügen. Vielmehr soll auf Marx zurückgehend an eine Tradition reproduktionstheoretisch orientierten Forschens erinnert werden, um auf diese Weise - dem Anspruch des Intersektionalitätsparadigmas folgend - Aspekte zurück in den aktuellen Diskurs zu holen, die gerade dadurch zu blind spots sich ausweiten könnten, dass sie aus diesem herauszufallen drohen. Es geht dabei nicht allein um eine Klärung des in Intersektionalitätsstudien häufig eher diffusen Klassenbegriffes. Vielmehr sollen auf der Basis grundlegender Überlegungen zur theoretischen Konstitution des Forschungsgegenstandes, auch Vorschläge zu einem diesem Gegenstand angemessenen methodisch-qualitativen Vorgehen in der Empirie bezüglich Erhebung und Analyse zur Diskussion gestellt werden.