Bologna und die Folgen für das Verhältnis von Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland

Michael May im Gespräch mit Clemens Klockner
Abstract

May: Die meisten Leute aus dem Hochschulbereich tun ja so, als ob die unter dem Signum Bologna zusammengefassten Veränderungen im Bereich Lehre wie eine metaphysische böse Macht über sie gekommen sei. Du gehörst nicht dazu. Du hast als Vizepräsident und Sprecher der Fachhochschulen innerhalb der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und als Mitglied des Wissenschaftsrates dafür gekämpft. Würdest du das heute noch mal machen? Klockner: Ich würde das noch mal machen aus der Überzeugung heraus, dass es einen europäischen Hochschulraum zu erreichen gilt, in dem Abschlüsse gegenseitig anerkannt werden, sodass auf dieser Basis Berufskarrieren ohne Diskriminierung gestartet werden können, und der zugleich die Internationalität zwischen den Studiengängen fördert. Das war damals die Fahne, die ich mit hochgehalten habe. Dafür würde ich mich auch wieder einsetzen, jetzt aber wohl wissend, dass bestimmte Anfangsfehler im Bologna-Prozess erkannt und entsprechend aufgelöst werden müssen.