Am Beispiel des Kita-Gutscheinsystems:
Abstract
Zeit der Übergänge - aber wohin? - Unter diesem Titel organisiert DAS ARGUMENT (Heft 291, 2011) eine Diskussion, deren Zielrichtung Bernd Röttger mit einem Zitat von Volker Braun markiert: Wer vordenken will, muss über das jetzige nachdenken, die Zukunft ahnen, heißt die Gegenwart durchschauen. [...] unser Utopia ist der Realismus (2011: 193). In den Beiträgen dieses ARGUMENT-Heftes wird zweierlei deutlich, zum einen, dass eine Alternative zum Kapitalismus etwas anderes sein muss als dessen schlichte Negation, zum anderen, dass - wenn überhaupt in Alternativen gedacht werden kann - sie jetzt, im Hier und Heute entstehen müssen. Konzepte sozialistischer Transformation müssen 'sich im Entwurf politisch-gesellschaftlicher Übergangsstadien' konkretisieren (Haug 2007: 25). Wirkliche 'antikapitalistische Handlungsfähigkeit' entscheidet 'sich an den politischen Vermittlungen, den Übergangslosungen und den weitertreibenden Forderungen' (32) (Röttger 2011:196). Es geht also um das Wie gesellschaftlicher Transformationen und darum, wer die Subjekte dieser Übergänge sind. Es geht damit um die Konkretisierung dessen, was Frigga Haug im Anschluss an Rosa Luxemburg revolutionäre Realpolitik und Joachim Hirsch radikalen Reformismus genannt haben (vergleiche die Beiträge beider im selben Heft). Obwohl diese Erkenntnis nicht neu ist, gibt es bislang nur wenige Beispiele, die eingreifenden Charakter haben (wie zum Beispiel der Vorschlag von Frigga Haug zur Vier-in-einem-Perspektive 2011: 241ff.).