Alexis Tsipras hat Recht

Nicht nur Griechenlands Schulden sind unbezahlbar
Abstract

Der Beitrag stellt die Relevanz von Schulden im und für den Kapitalismus heraus. Er beschreibt ihre ökonomische Funktion als Kehrseite der Vermögen und analysiert die Veränderungen der Regulation der Finanzmärkte in der jüngeren Geschichte des globalen Kapitalismus. In seiner Bezugnahme auf Griechenland zeigt sich, wie über Schulden auf staatliche Politiken Einfluss ausgeübt wird: Europäische Politik wird so sichtbar als Wirtschaftspolitik, nicht etwa als Sozialpolitik. Auch wenn die Normalität des Schuldenzyklus mit seiner Katastrophe einer Schuldenkrise ein gutes Argument für die Überwindung des Kapitalismus ist, steht politisch die zivile Regulation von Schulden an. Es ist besser, die Bilanz der Geldvermögensbesitzer zu verkürzen, statt Demokratie und sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft zu untergraben.

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