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Heft 167: Recht(s) belastend - Druck von rechts und Verhältnisse Sozialer Arbeit

2023 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titel Heft 167
  • März 2023
  • 130 Seiten
  • EUR 15,00 / SFr
  • ISBN 3-98634-007-0
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Nils Schuhmacher, Moritz Schwerthelm
Über Komprimierungen
Reflexionen zu rechten und anderen Interventionen im Feld der Jugendarbeit

Politische Interventionen in der Sozialen Arbeit werden vor dem Hintergrund des Aufstiegs der AfD derzeit vor allem als Druck von rechts diskutiert. In diesem Beitrag weiten wir am Beispiel von Interventionen in der Jugendarbeit den Blick und skizzieren eine Perspektive, die sich von der Betrachtung klar bestimmbarer 'Lager' löst und auf thematische Diskurse und Diskurspositionen abstellt. Davon ausgehend diskutieren wir mögliche Effekte, die Interventionen auf emanzipatorische Verständnisse und die Kategorie des Eigensinns innerhalb der Profession erzielen.

Eva Grigori
Soziale Arbeit mit neokonservativer Agenda?
Umgang mit Rechtsextremismus in der Kinder- und Jugendhilfe in Niederösterreich

Wie erleben und beschreiben Sozialarbeiter*innen der behördlichen Kinder- und Jugendhilfe in Österreich Rechtsextremismus als gesellschaftliches und individuelles Thema und inwieweit wird ein Präventionsauftrag wahrgenommen?  Der Beitrag wertet zwölf Fälle aus zwei Forschungsprojekten mittels fokussierter Interviewanalyse aus und zeigt, wie der Kontext Öffentliche Verwaltung professionelle Selbstverständnisse überschreibt und Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeit gegenüber rechten Ideologemen mit einer bewahrenden, konservativen Haltung formt.

Maria Diedrich
Von "Antifaschismus" und "Glatzenpflege", "Schnittstellen" und Widerstreit.
Soziale Arbeit und rechte Bewegungen

Der Beitrag rekonstruiert sozialarbeiterische Deutungsweisen rechter Bewegungen nach 1945. Er konzentriert sich dabei auf Debatten um 'Antifaschistische Jugendarbeit' in den 1980er Jahren, 'Rechtsextremismus' und 'Gewalt' in den 1990er und die Diskurse und institutionellen Entwicklungen in den 2000er Jahren. Er stellt fest, dass die dominanten Deutungen von rechten Bewegungen, Verengungen und Dethematisierungen vornehmen, aber durchaus alternative Analysen aufscheinen.

Friedel Schütte
Faschismus als Begriff
ubiquitärer Terminus oder programmatisches Schlagwort?

Friedhelm Schütte analysiert in seinem Text die Tragfähigkeit des Faschismusbegriff zum Verstehen rechter Entwicklungen in unserer Gegenwart. Er folgt dabei folgenden wichtigen Fragen: Unterscheidet sich der historische Faschismus exzeptionell vom gegenwärtigen mit seinen zeitgenössischen Varianten in Italien, Schweden, Niederlanden, Frankreich, USA? Lassen sich Anschläge in Solingen, Mölln, Rostock-Lichtenhagen, auf die Tür der Hallenser Synagoge, die NSU-Prozesse mit ihren Offenbarungen und vernichtenden Erkenntnissen und nicht zuletzt der aktuelle Anschlag auf eine Synagoge in Essen/Ruhr ohne weitere unter dem Gattungsbegriff Faschismus subsumieren? Und was bedeutet eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen für die Entwicklung substantieller Antworten einer Gegenwehr?

Uwe Hirschfeld
Zwischen "dogmatischer Formierung" und "kritischer Kohärenz"
Strukturierungen des Zusammenhangs im Alltagsverstand

Uwe Hirschfeld greift in seinem Beitrag den Begriff des Alltagsverstandes von Gramsci auf. Wird der Alltagsverstand von Gramsci vor allem mit seiner fragmentarischen und widersprüchlichen Struktur charakterisiert, zielt eine kritische Selbstreflektion und Bildung auf eine Arbeit an der Kohärenz, auf den Zusammenhang der Teile. Was aber, wenn "Einheitlichkeit" auch anders erzeugt werden kann, nämlich als "dogmatische Formierung" des Alltagsverstandes? Uwe Hirschfeld entwickelt mit dieser Überlegung eine hegemonietheoretische Vorstellung von fundamentalistischen Denk- und Verhaltensweisen.

Caro Keller
Die Rolle der akzeptierenden Jugendarbeit im NSU-Komplex
Ein Kommentar von NSU-Watch

Der Beitrag fragt nach dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Nach kurzen allgemeinen Schlaglichtern auf den NSU-Komplex wird konkreter auf die 1990er Jahre geschaut und herausgearbeitet, welche Rolle die sogenannte akzeptierende Jugendarbeit dabei spielte. Dazu werden verschiedene Einblick in ostdeutsche Jugendclubs gewährt und die Rolle der Fachkräfte hervorgestellt. Dabei wird verdeutlicht, welche Ermöglichungsstrukturen diese Arbeit für den NSU leistete. In einem Ausblick wird nach der Aktualität der Herausforderungen in der Arbeit mit rechten Jugendlichen gefragt.  Leseprobe

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