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Heft 87: Selbsttechnologien - Technologien des Selbst

2003 | Inhalt | Editorial | Abstracts | Leseprobe

Titelseite Heft 87
  • März 2003
  • 104 Seiten
  • EUR 11,00 / SFr 19,80
  • ISBN 3-89370-377-2

Folker Fichtel
Selbsttechniken im späten Mittelalter

Mit den Begriffen "Selbsttechnologie" oder "Selbsttechnik" versuchte Foucault moralische Problematisierungen von lebenspraktischen Handlungen und Wissensgebieten zu untersuchen. Was Foucault in dieser Weise ausführlich für die Antike vorgelegt hat, wegen seines Todes aber lediglich fragmentarisch weiter verfolgen konnte, soll an einigen ausgewählten Beispielen der sich verändernden Bewusstseins- und Zeiträumen des 15. Jahrhunderts fortzuführen versucht werden. Damit geht der Beitrag einen Schritt zurück vor die Epoche der Selbsterfindung des modernen Subjekts in der frühen Neuzeit, um den historische Zeitabschnitt davor unter diesen Fragestellungen zu fokussieren.

Gustl Marlock, Michael May
Von der Gestalttherapie zum NLP
Transformation von existentialistischem Selbstbezug in Selbsttechnologie

In einer Diskussion wird die Konjunktur selbsttechnologischer Konzepte in der gegenwärtigen Therapieszene am Beispiel der Entwicklung des "Neurolinguistischen Programmierens (NLP)" nachgezeichnet. Dabei wird der im Vergleich zur gestalttherapeutischen Theorie und Praxis geradezu paradigmatische Wechsel nicht nur aus einer therapeutischen Binnenperspektive heraus betrachtet, sondern auch vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher kultureller Veränderungen analysiert.

Christine Resch
Politik als Aufputschmittel
Oder: Wir machen aus Ihnen eine ICH-AG!

Der Artikel geht der Herkunft des durch die Hatz-Kommission bekannt gewordenen Begriffes der Ich-AG nach. Er kritisiert sowohl das entsprechende Trainingsprogramm, aus dem er entstammt, als auch die politischen Vorschläge der Hartz-Kommission.

Fabian Kessl, Michael Lindenberg
Sorge Dich und schreibe

Als Arbeitskraftunternehmer werden seit einigen Jahren die Modelle sich selbst organisierender, selbstkontrollierender, strategisch kalkulierender "Unternehmer ihrer selbst" beschrieben. Anstatt die Arbeitskraft auf den Arbeitsmarkt zu tragen, müsse diese individuell möglichst effektiv und effizient präsentiert und vermarktet werden ("Ich-AG"). Inwieweit sind diese Denkweisen auch in das Feld der Wissenschaft eingedrungen? Stellt sich auch für "den Nachwuchs" inzwischen die Anforderung, sich selbst als "Wissenschaftsunternehmer" möglichst erfolgreich auf dem "Markt des Wissens und Denkens" zu managen? Im folgenden werden einige Bilder aus der aktuellen Situation von "Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern" vorgestellt und von einem etablierten Kollegen interpretiert.

Melanie Groß
Von riot grrrls, Cyberfeminismuss und Kommunikationsguerilla
Postfeministische Strategien

Zentral für die aktuelle Debatte innerhalb der feministischen Theorie ist die Kritik an dem Konzept der Zweigeschlechtlichkeit und an der Vorstellung von einer kollektiven Identität der 'Frau', in deren Namen Politik gemacht werden könne. Beispiele politischer Strategien, wie der Ironie, Überidentifizierung und Verfremdung, die von Cyberfeministinnen, riot grrrls und Kommunikationsguerilla eingesetzt werden, werden in diesem Artikel als Möglichkeiten postfeministischen Widerstandes vorgestellt.

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